LYS 123 - Die Sage von den Rindenkindern 20.06.14-2, 150. Jahr Man erzählt sich schon seit Jahren In ganz Lethes weitem Land Die Geschicht' der Rindenkinder Und was man geschehen fand. Niemand weiß um ihre Herkunft Niemand ahnt, was sie wohl sind Doch nur Eines ist ganz sicher Niemals bös' ist's Rindenkind. Viele Dinge, die passieren Drauß' im Walde ringsumher Sagt man, sei'n die Rindenkinder Doch so Manches ist nur Mär. Jedoch sicher, die Geschichte Von der Maid, stürzt in den Fluß Und als sie schon fast verloren Sich das Schicksal wenden musst! Die Gestalt, die dort am Ufer Einstmals stand, sie war kein Baum Auch kein Tier und auch kein Menschling Schien wie aus dem fernen Traum. Doch berührt sie starken Baume Der sich neigt über den Fluß Und ein Ast, der will sich recken Dass die Maid ihn greifen muss... Oder griff der Ast das Mädchen, Sie zu retten aus der Flut? Es verschwimmt im Strom der Zeiten Doch es bleibt der Hilfe Mut. Und auch anders wurd' berichtet Einst verfolgt wurd's Rindenkind Doch es wusste sich zu wehren Bevor's schlimmes Ende nimmt. Denn die Jäger wollten's fangen Und dann bringen an das Licht Doch verwurzeln konnt das Kinde Jenen Häscher, bis er bricht. Er kam zu Fall und blieb dort liegen Und das Rindenkind entkam Und niemals ist's je gefangen, Niemand ihm die Freiheit nahm. Auch was Kräuter sind im Lande Sind die Rindenkinder weis' Denn sie sorgen für die Pflanzen Die dort wachsen auf's Geheiß. Was das Gnomenkraute angeht, Das will wachsen stets allein Und so achten Rindenkinder Dass es stets auch wird so sein. Achte diese feinen Wesen, Die so lang schon ungeseh'n Doch es gibt sie, ich bin sicher, Dass sie uns're Wege geh'n. Grüne Augen, nächtens glühend, Scheint's mit Zweigen in dem Haar Finger Krallen wie die Klauen, Rindenkinder - wunderbar!